Aktuelles
LITHIUM: Engpass Ja oder Nein?
Datum: 07.05.2010
Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob uns in den nächsten Jahren tatsächlich ein dramatischer Lithium-Engpass drohen wird, was den Preis und damit die Aktien von Lithiumexplorern- und Produzenten in die Höhe schießen lassen würde.
Datum: 07.05.2010
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Noch im Jahr 2006 wurde für eine Tonne Lithiumcarbonat, dem Ausgangsstoff für die Lithiumgewinnung, 2.300 US$ pro Tonne gezahlt, mittlerweile liegt der Wert knapp über 6.000 US$.
Eine Studie von Keith Evans geht von weltweiten Reserven in Höhe von 28,4 Mio. Tonnen Lithium (150 Mio. Tonnen Li-Carbonat) aus. Die erschließbaren Reserven liegen hingegen in Wahrheit nur bei 4 Mio. Tonnen Lithium (21 Mio. Tonnen Li-Carbonat), so die französische Beraterfirma Meridian International (Die 58-seitige Studie liegt mir vor, Link unter dem Artikel). Die Konzentration in den Salzseen schwanke so stark, dass sich nur ein Teil kommerziell auswaschen lasse. Die aktuelle Fördermenge von 93.000 Tonnen könne daher bis 2015 auf höchstens 200.000 Tonnen ausgeweitet werden, argumentiert Meridian. „Die geplanten und möglichen Produktionssteigerungen reichen nicht aus, um den Bedarf von Elektronik- und Autoindustrie zu decken“, warnt die Studie. Im Jahr 2015 stünde dann gerade mal genug Lithium für 1,5 Millionen Motoren zur Verfügung – so viele Hybridfahrzeuge hat aber Toyota bis heute schon abgesetzt.
Ich persönlich gehe von einem langfristigen Aufschwung im Lithiumsektor aus. Als Anleger in Lithiumaktien setzt man vor allem auf den Durchmarsch von Lithium-Ionen Batterien im Massenmarkt.
Fakt ist, die derzeitige Produktion liegt bei 118.000 Tonnen Lithium-Carbonat (entspricht 22.500 Tonnen Lithium) pro Jahr. Es wird davon ausgegangen dass durch die Entdeckung von neuen Vorkommen die Produktion bis zum Jahr 2015 auf 200.000 Tonnen Lithium-Carbonat ausgeweitet werden kann. Wenn die Nachfrage aus der Elektronikbranche unverändert weiter mit 25% pro Jahr ansteigt, verbleiben weniger als 30.000 Tonnen Lithium-Carbonat für die Automobilindustrie. Das würde nicht mal für 1,5 Mio. Fahrzeuge von General Motors´"Volt" reichen. Soviel Hybridfahrzeuge hat Toyota bis heute schon verkauft. Lt. Schätzungen sollen bis 2011 weltweit 1 Milliarde PKWs unterwegs sein. Der Marktanteil von Elektro- bzw. Hybridautos wird bis 2015 aber auf 5 bis 10% geschätzt. Sie sehen worauf das hinausläuft…
Der fortgeschrittene australische Explorer Galaxy Resources (ASX: GXY) geht davon aus, dass in den nächsten 10 Jahren die Nachfrage auf 300.000 Tonnen Li-Carbonat ansteigen wird.
30% der gesamten Lithiumproduktion fließen direkt in die Batterieherstellung, im Jahr 2006 waren es noch 20%. Seit einigen Jahren steigt die Nachfrage aus der Elektronikbranche um jährlich 25% was auf die erhöhten Verkäufe von Mobiltelefonen und Laptops zurückzuführen ist.
Dass die Nachfrage nach Lithium sehr hoch ist zeigte sich bereits im Jahr 2007, als die australische Talison Minerals ein Statement abgab, dass man aufgrund der Nachfrage mindestens 5.000 Tonnen Lithium-Carbonat mehr hätte verkaufen können, wenn man es verfügbar gehabt hätte!
Man geht davon aus, dass bis zum Jahre 2015 die Batterieherstellung rund 55% der gesamten Lithiumherstellung verbrauchen wird. Für die Automobilbranche würden nur noch rund 30.000 Tonnen Lithiumcarbonat übrig bleiben was zu erheblichen Einschnitten führen würde.
Einige Automobilhersteller haben dieses Problem bereits erkannt und schließen sich in strategischen Partnerschaften und Beteiligungen direkt mit Lithiumproduzenten und Explorern zusammen.
- Toyota beteiligt sich an Orocobre (ASX: ORE)
http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601081&sid=aBeF2AFqIbig
Toyota, Orocobre Partner to Develop Lithium Project
- Mitsubishi Japan geht Abnahmevereinbarung mit Galaxy Resources (ASX: GXY) ein
http://www.menafn.com/qn_news_story_s.asp?StoryId=1093305218
Galaxy signs lithium off-take agreement with Mitsubishi
- Magna und Mitsubishi gehen Beteiligung ein und schließen eine Abnahmevereinbarung mit Lithium Americas (noch eine private Firma)
http://www.diepresse.com/home/wirtschaft/international/532396/index.do
Es gibt zwei verschiedene Wege Lithium zu explorieren / zu fördern:
Lithium aus Gestein (im englischen: Spodumene; Pegmatite; minerals; rock)
Die Kosten für die Gewinnung von Lithiumcarbonat aus Gestein sollen bei rund 4.200 bis 4.500 US$ pro Tonne liegen. Ein kanadischer Explorer gab in seiner pre-feasibility Studie jedoch Cashkosten von 2.815 USD pro Tonne Li-Carbonat an, es geht also auch günstiger.
Lithium aus Salzseen (im englischen: Brine; salt lake)
Hier sollen die Produktionskosten bei 1.700 US$ bis 2.300 US$ pro Tonne Lithiumarbonat liegen. Im Buch "Economics Of Lithium 11th Edition 2009"von Roskill wird die Produkion von Lithium aus Salzseen sogar mit 2.300 US$ bis 2.600 US$ angesetzt.
Die Produktionskosten sind stark abhängig von den Lithiumgehalten.
Über Lithium
Das silbrig-weiche Leichtmetall ist der Grundstoff für aufladbare Batterien in Mobiltelefonen, Notebooks oder Akku-Bohrern. Die modernen Energiespeicher haben einen höheren Wirkungsgrad und nicht den Memoryeffekt (Kapazitätsverlust) herkömmlicher Batterien. In wenigen Jahren sollen Lithium-Akkus Millionen Elektroautos antreiben – und nach und nach den Verbrennungsmotor ersetzen. „Um das Jahr 2025 werden keine Neuwagen mehr ohne Elektromotoren verkauft“, ist Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen überzeugt. Strom statt Benzin, surrende Ökomobile statt lärmende CO2-Schleudern – die Basis für diese verlockende Vision ist Lithium. Das rare Element könnte zum Öl von morgen werden, zum weißen Gold, zum neuen Antrieb der Industriegesellschaft.
Lithium wurde 1817 von Johan August Arfwedson entdeckt. Es kommt in der Natur aufgrund seiner hohen Reaktivität nicht elementar vor. Bei Raumtemperatur ist es nur an völlig trockener Luft über längere Zeit stabil, an feuchter Luft bildet sich an der Oberfläche schnell eine mattgraue Lithiumhydroxid-Schicht aus. Langsam reagiert es auch an trockener Luft zu Lithiumnitrid. Als Spurenelement ist es in Form seiner Salze ein häufiger Bestandteil von Mineralwasser.
Im menschlichen Organismus sind geringe Mengen Lithium vorhanden; das Element ist jedoch nicht essentiell und hat keine bekannte biologische Funktion. Jedoch haben einige Lithiumsalze eine medizinische Wirkung.
An der Erdkruste hat es einen Anteil von circa 0,006 %. Es kommt damit etwas seltener als Zink, Kupfer oder Wolfram sowie etwas häufiger als Kobalt, Zinn oder Blei in der Erdkruste vor.
Link zur Lithium Studie von Meridian International Research:
http://www.meridian-int-res.com/Projects/Lithium_Microscope.pdf
("The Trouble with Lithium 2: Under the Microscope") pdf, 58 Seiten
WEITERGABE MIT QUELLENANGABE ERLAUBT
Viele Grüße
Daniel Schaad
stockreport.de
Erstellung: 07.05.2010
Eine Studie von Keith Evans geht von weltweiten Reserven in Höhe von 28,4 Mio. Tonnen Lithium (150 Mio. Tonnen Li-Carbonat) aus. Die erschließbaren Reserven liegen hingegen in Wahrheit nur bei 4 Mio. Tonnen Lithium (21 Mio. Tonnen Li-Carbonat), so die französische Beraterfirma Meridian International (Die 58-seitige Studie liegt mir vor, Link unter dem Artikel). Die Konzentration in den Salzseen schwanke so stark, dass sich nur ein Teil kommerziell auswaschen lasse. Die aktuelle Fördermenge von 93.000 Tonnen könne daher bis 2015 auf höchstens 200.000 Tonnen ausgeweitet werden, argumentiert Meridian. „Die geplanten und möglichen Produktionssteigerungen reichen nicht aus, um den Bedarf von Elektronik- und Autoindustrie zu decken“, warnt die Studie. Im Jahr 2015 stünde dann gerade mal genug Lithium für 1,5 Millionen Motoren zur Verfügung – so viele Hybridfahrzeuge hat aber Toyota bis heute schon abgesetzt.
Ich persönlich gehe von einem langfristigen Aufschwung im Lithiumsektor aus. Als Anleger in Lithiumaktien setzt man vor allem auf den Durchmarsch von Lithium-Ionen Batterien im Massenmarkt.
Fakt ist, die derzeitige Produktion liegt bei 118.000 Tonnen Lithium-Carbonat (entspricht 22.500 Tonnen Lithium) pro Jahr. Es wird davon ausgegangen dass durch die Entdeckung von neuen Vorkommen die Produktion bis zum Jahr 2015 auf 200.000 Tonnen Lithium-Carbonat ausgeweitet werden kann. Wenn die Nachfrage aus der Elektronikbranche unverändert weiter mit 25% pro Jahr ansteigt, verbleiben weniger als 30.000 Tonnen Lithium-Carbonat für die Automobilindustrie. Das würde nicht mal für 1,5 Mio. Fahrzeuge von General Motors´"Volt" reichen. Soviel Hybridfahrzeuge hat Toyota bis heute schon verkauft. Lt. Schätzungen sollen bis 2011 weltweit 1 Milliarde PKWs unterwegs sein. Der Marktanteil von Elektro- bzw. Hybridautos wird bis 2015 aber auf 5 bis 10% geschätzt. Sie sehen worauf das hinausläuft…
Der fortgeschrittene australische Explorer Galaxy Resources (ASX: GXY) geht davon aus, dass in den nächsten 10 Jahren die Nachfrage auf 300.000 Tonnen Li-Carbonat ansteigen wird.
30% der gesamten Lithiumproduktion fließen direkt in die Batterieherstellung, im Jahr 2006 waren es noch 20%. Seit einigen Jahren steigt die Nachfrage aus der Elektronikbranche um jährlich 25% was auf die erhöhten Verkäufe von Mobiltelefonen und Laptops zurückzuführen ist.
Dass die Nachfrage nach Lithium sehr hoch ist zeigte sich bereits im Jahr 2007, als die australische Talison Minerals ein Statement abgab, dass man aufgrund der Nachfrage mindestens 5.000 Tonnen Lithium-Carbonat mehr hätte verkaufen können, wenn man es verfügbar gehabt hätte!
Man geht davon aus, dass bis zum Jahre 2015 die Batterieherstellung rund 55% der gesamten Lithiumherstellung verbrauchen wird. Für die Automobilbranche würden nur noch rund 30.000 Tonnen Lithiumcarbonat übrig bleiben was zu erheblichen Einschnitten führen würde.
Einige Automobilhersteller haben dieses Problem bereits erkannt und schließen sich in strategischen Partnerschaften und Beteiligungen direkt mit Lithiumproduzenten und Explorern zusammen.
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http://www.menafn.com/qn_news_story_s.asp?StoryId=1093305218
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http://www.diepresse.com/home/wirtschaft/international/532396/index.do
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Lithium aus Gestein (im englischen: Spodumene; Pegmatite; minerals; rock)
Die Kosten für die Gewinnung von Lithiumcarbonat aus Gestein sollen bei rund 4.200 bis 4.500 US$ pro Tonne liegen. Ein kanadischer Explorer gab in seiner pre-feasibility Studie jedoch Cashkosten von 2.815 USD pro Tonne Li-Carbonat an, es geht also auch günstiger.
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Hier sollen die Produktionskosten bei 1.700 US$ bis 2.300 US$ pro Tonne Lithiumarbonat liegen. Im Buch "Economics Of Lithium 11th Edition 2009"von Roskill wird die Produkion von Lithium aus Salzseen sogar mit 2.300 US$ bis 2.600 US$ angesetzt.
Die Produktionskosten sind stark abhängig von den Lithiumgehalten.
Über Lithium
Das silbrig-weiche Leichtmetall ist der Grundstoff für aufladbare Batterien in Mobiltelefonen, Notebooks oder Akku-Bohrern. Die modernen Energiespeicher haben einen höheren Wirkungsgrad und nicht den Memoryeffekt (Kapazitätsverlust) herkömmlicher Batterien. In wenigen Jahren sollen Lithium-Akkus Millionen Elektroautos antreiben – und nach und nach den Verbrennungsmotor ersetzen. „Um das Jahr 2025 werden keine Neuwagen mehr ohne Elektromotoren verkauft“, ist Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen überzeugt. Strom statt Benzin, surrende Ökomobile statt lärmende CO2-Schleudern – die Basis für diese verlockende Vision ist Lithium. Das rare Element könnte zum Öl von morgen werden, zum weißen Gold, zum neuen Antrieb der Industriegesellschaft.
Lithium wurde 1817 von Johan August Arfwedson entdeckt. Es kommt in der Natur aufgrund seiner hohen Reaktivität nicht elementar vor. Bei Raumtemperatur ist es nur an völlig trockener Luft über längere Zeit stabil, an feuchter Luft bildet sich an der Oberfläche schnell eine mattgraue Lithiumhydroxid-Schicht aus. Langsam reagiert es auch an trockener Luft zu Lithiumnitrid. Als Spurenelement ist es in Form seiner Salze ein häufiger Bestandteil von Mineralwasser.
Im menschlichen Organismus sind geringe Mengen Lithium vorhanden; das Element ist jedoch nicht essentiell und hat keine bekannte biologische Funktion. Jedoch haben einige Lithiumsalze eine medizinische Wirkung.
An der Erdkruste hat es einen Anteil von circa 0,006 %. Es kommt damit etwas seltener als Zink, Kupfer oder Wolfram sowie etwas häufiger als Kobalt, Zinn oder Blei in der Erdkruste vor.
Link zur Lithium Studie von Meridian International Research:
http://www.meridian-int-res.com/Projects/Lithium_Microscope.pdf
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Viele Grüße
Daniel Schaad
stockreport.de
Erstellung: 07.05.2010